Unsere Rinder

Tierwohl ist uns wichtig!

Artgerechte Haltung, Tierwohl und der Erhalt der Artenvielfalt, auch beim Erhalt von Rinderrassen, ist für uns besonders wichtig.


Unsere Tiere können sich sowohl im Sommer als auch Winter stets frei bewegen. So lange es das Wetter zulässt, sind die Mutterkühe mit ihren Kälbern sowie die Färsen (1 - 2 jährige weibliche Rinder) auf unseren 2 bis 5 ha großen Weiden. Die jungen Bullen ("Fresser") müssen zwar leider nach dem ersten Jahr im Stall bleiben, da ein Auslauf auf der Weide zu gefährlich wäre (die jungen Bullen können recht wild sein und springen dann gerne auch mal über den Zaun zum Nachbarn), doch auch die Rinderställe bieten reichlich Platz und Komfort: Es gibt einen Auslauf im Freien und die Ställe sind mit Stroh eingestreut. Viele jungen Bullen verbringen später als Weideochsen noch einen weiteren Sommer auf der Weide.

 

Viel Bewegung und die natürliche Fütterung lassen die Tiere auf Hof Kempen in angemessener Zeit wachsen. Das Fleisch unserer Rinder ist daher zart, aromatisch und fein marmoriert. Ein echtes Geschmackserlebnis!


Wir sind aber auch aktiv in die Zuchtarbeit für unsere Rassen eingebunden. Langlebigkeit und Robustheit sowie gute Muttereigenschaften der Kühe sind uns sehr wichtig. Aktuell züchten wir aktiv:



Darüber hinaus haben wir auch einige Mutterkühe mit Kalb der Rasse Hereford auf der Weide mitlaufen, ebenso wie Black Angus und Fleckvieh-Kreuzungen.


Sie möchten gerne weitere Informationen zu unserer Zucht oder zu Bezugsmöglichkeiten? Sprechen Sie uns gerne an:

info@hof-kempen.de 



Glanrinder
Alte Rasse, bester Geschmack


Das Glan-Rind ist eine alte deutsche Rinderrasse. Ursprünglich als sogenanntes "Dreinutzungsrind" für die harte Feldarbeit und zur Milch- und Fleischerzeugung gehalten, ist der Bestand der kräftigen Tiere in den 80er Jahren u. a. wegen der nicht konkurrenzfähigen Milchleistung auf nur noch 25 Tiere geschrumpft.

1984 wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen ein “Arbeitskreis Glanrind” gegründet, aus dem im Jahre 1985 der Verein zur Erhaltung und Förderung des Glanrindes (VEFG – Deutschland e.V.) hervorging. Zwei reinrassige Glankühe und 25 zuchttaugliche Tiere wurden gefunden und in ein Erhaltungszuchtprogramm eingebunden. Nachdem sich im Jahre 1998 der Verein Rheinischer Glanviehzüchter vom VEFG abgespalten hatte und die daraus folgende Konkurrenzsituation der Zucht des Glanrindes keinerlei Impulse lieferte, entschloss man sich im Jahre 2004, beide Züchterorganisationen wieder zu dem Glanrind-Züchterverband zu vereinigen und entsprechend der Vorgaben der Europäischen Union ein gemeinsames staatlich anerkanntes Herdbuch beim Fleischrinderherdbuch Bonn zu führen.

Heute werden auf zirka 100 Betrieben in Deutschland wieder um die 2.000 Tiere gehalten. Wegen ihrer hervorragenden Fleischqualität wird die Rasse rund um den Fluss Glan in der Pfalz, in Hunsrück, Eifel und im südlichen Rheinland gezüchtet. Im Jahr 2007 wurde die Rasse in die "Arche des Geschmacks" des Vereins Slow Food Deutschland e.V. aufgenommen. Das Projekt setzt sich weltweit für regional bedeutsame Lebensmittel, Nutztierarten, Kulturpflanzen sowie traditionelle Zubereitungsarten ein und bewahrt diese so vor Vergessen und Verschwinden.

Glanrinderzucht auf Hof Kempen


Wir züchten seit dem Jahr 2008 Glan-Rinder. Mittlerweile ist unser Bestand auf circa 130 Tiere angewachsen, die im Fleischrinderherdbuch Bonn geführt werden. Weiterhin sind wir aktiv im Glanrindzuchtverband.


Wir haben ungefähr 45 Mutterkühe mit Nachwuchs, einige Bullen zur Zucht und weitere Jungtiere (Färsen, Ochsen und junge Bullen) zur Aufzucht und Mast. Zusätzlich kaufen wir einige junge Glan-Bullen ("Absetzer") im Alter von circa acht Monaten von einem Berufskollegen hinzu und mästen sie bei uns bis zur Schlachtreife.  Mittlerweile haben wir von einigen Kuhfamilien, Oma, Mutter, Tante, Tochter, Enkel und einmal sogar einen Urenkel zusammen auf der Weide stehen.



Blonde d'Aquitaine
Majestätische Tiere, feines Fleisch


Seit dem Jahr 2016 haben wir auch eine kleine, aber feine Zucht von Rindern der Rasse Blonde d’Aquitaine bei uns auf dem Hof. Diese Tiere stammen ursprünglich aus dem Südwesten Frankreichs und sind dort eine der klassischen Fleischrinderrassen. Sie sind in der Haltung problemlos und die Mutterkuhherde ist hinsichtlich Klima und Futtergrundlage ruhig und anpassungsfähig. Dies erlaubt auch extensive Haltungsform mit Weidegang im Sommer und Heu oder Grassilage im Winter. Trotzdem ist die Fleischqualität vom Absetzer bis hin zu den Jungbullen überragend. Gerade ältere Kühe gelten in französischen Metzgereien als Delikatesse und werden für ihren außergewöhnlichen Geschmack geschätzt.

Zucht der Blonde d'Aquitaine auf Hof Kempen


Das bei beeindruckendem Körperbaum majestätische und ruhige Wesen dieser Rasse hat mich als Züchter schon seit vielen Jahren fasziniert. Im Jahr 2016 ist dann der Entschluss gefallen, mit einigen Tieren dieser Rasse zu arbeiten. Angefangen mit zwei Färsen (junge Rinder), haben wir mittlerweile zehn Kühe mit Kalb und zwei beeindruckende Herdenbullen.


Wir züchten die Blonde d’Aquitaine Rinder in Reinzucht und haben sie auch schon auf Zuchtschauen vorgestellt. Ebenso sind sie  im Fleischrinderherdbuch gemeldet. Landino de Kolonia (Foto oben) hat im Jahr 2021 gerade erst den dritten Platz bei der Deutschen Zuchtwertschätzung in Reinzucht der Blonde d'Aquitaine belegt. 


Wir nutzen aber auch ausgewählte Bullen, um durch eine Kreuzung mit den Glanrindern die sogenannte "Rahmigkeit" der oft eher kleinen Glanrinder und die Abkalbe- und Muttereigenschaften zu verbessern. Auch für die Fleischqualität erhoffen wir uns durch diesen französischen Zuchteinschlag noch weitere Verbesserungen, etwa was die Faserstruktur und Marmorierung angeht. 


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